HM010 | Jölund Asseng – Überwintern am Südpol

Aufnahmezeitpunkt: 16.05.2018 | Dauer  150 Minuten

Heute, am 17. Juli 2020 herrschen hier in Halle an der Saale sommerliche 24 °C. Ein paar Wolken sind unterwegs und für gute 16 Stunden gibt es Tageslicht. 13 Tausend Kilometer weiter südlich ist es fast genau umgekehrt. Dort, in der Antarktis herrschen aktuell 38° Minus. Und die Sonne? Die ist heute gar nicht aufgegangen, wie schon in den letzten Wochen. Bis zum 22. Juli wird es kein Sonnenlicht geben, denn es herrscht Polarnacht. Dann kann man allenfalls ein wenig Dämmerung im die Mittagszeit erwarten, wenn das Wetter günstig ist. Die Helligkeit reicht dann gerade aus, um ohne Kunstlicht außerhalb, also im Freien arbeiten zu können. Außerhalb der Forschungsstation. Damit meine ich die deutsche Antarktisstation Neumayer III. Denn in dieser lebte, arbeitete und forschte mein diesmaliger Interviewgast: Jölund Asseng. Grob kann man sagen, dass die Forschungseinrichtung ein aus vielen Container zusammengeschweißtes Haus ist, dass auf Ständern steht. Mitten auf dem Schelfeis, etwa 15 km vom offenen Meer entfernt. Im Polarwinter leben dort genau 9 Menschen, im Sommer können es bis zu 50 werden. Obwohl die Station in der Antarktis steht, ist sie immer noch 2000 km vom geographischen Südpol entfernt. Während der Isolationsphase im Polarwinter ist sie nur über Telefon, Funk und Internet mit dem Rest der Menschheit verbunden.

Ich spreche mit Jölund darüber, wie es sich anfühlt, an Orten zu sein, an denen noch nie zuvor ein Mensch gewesen ist. Was die besten Rezepte gegen Dunkelheit und Isolation sind und was es mit Außerirdischen über der Station auf sich hat.

Shownotes

Kontakt

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Musik Intro und Outro: Wants To Know by BODYSURFER | Licensed under CC-BY